Bis auf einen Vogel, der die halbe Nacht merkwürdige Laute von sich gegeben hat, war es angenehm ruhig. Irgendwann in der Nacht verlangte Janik nach einem Gewehr und warf seine eigentlich pazifistische Erziehung über Board um den Vogel zum schweigen zu bringen. Am morgen sind wir nach dem Früstück dann weiter auf der Ringstraße bis zu einem Abzweig auf die 206 gefahren. Die 206 wird in ihrem wleiteren Verlauf zur Hochlandpiste F206 und führt mit einigen Furten versehen zur Laki Vulkanspalte. Der Lakikrater selber lag heute in dichtem Nebel, sodass wir auf eine Wanderung vom Parkplatz aus auf den Gipfel verzichtet haben. 1783 hat der Lakivulkan über acht Monate lang Lava, Asche und giftige Gase über das weite Umland verteilt. Dabei ist nicht nur der Hauptkrater aktiv gewesen sondern bis zu 130 weitere Kegel die sich wie an einer Kette entlang Richtung Meer ziehen. Die Folgen war für die Bevölkerung und das Vieh verheerenden. Durch den Ausbruch und den Folgen einer Hungersnot wurde gut 1/4 der Isländer ca.10.000 Menschen getötet.
Die mit einem kleinem Fußmarsch gut erreichbare Vulkanspalte unterhalb des Kraters war noch nicht vom Nebel eingehüllt und so machten wir uns auf den Weg durch die Spalte zu Wandern. An einigen Stellen sind unter den mehrere Meter hohen Lavaformationen Höhleneingänge gut zu erkennen. Teilweise lag noch Schnee in einigen Zwischenräumen. Trotz der dichten Moosschicht konnte man die zerflossenen Gesteinsmassen deutlich in den aufgetürmten Lavaformationen erkennen. Ein beeindruckendes Bild.
Gerade als wir das Ende der Vulkanspalte erreicht hatten, zog der Nebel dichter auf und der Wind nahm zu. Mit gesenktem Kopf und zugezogenem Kragen gingen wir zurück zum Auto und setzten unsere Fahrt fort. Vom Parkplatz aus geht einen weiterer Trail ohne Namen ab, der in einem Bogen zurück zur F206 führt. Nach einigen Kilometern Fahrtstrecke und etlichen Höhenmetern weniger kamen wir an einen weiteren Krater vorbei. Auch diesen konnten wir mit einem kleinen Fußmarsch erreichen und in das mit Wasser gefüllte Kraterauge hinein schauen.
Unser Ausflug ins Hochland endete da wo er begonnen hatte, an der Ringstraße. Wir fuhren weiter in den Westen um kurz vor Vik auf die Piste 210 abzubiegen. Dieser folgten wir ca. 15 km bis an ihr Ende um in dem wunderschönen Talkessel Pakgil unser Lager aufzuschlagen.