Es hat die ganze Nacht geregnet und der Wind ging ordentlich durch den Talkessel Pinkgil. Wir machten uns früher als sonst auf den Weg zurück zur Ringstraße. Unser erstes Ziel war der Wasserfall Skogafoss. Ein imposanter Vertreter seiner Art. Allerdings war das Wetter so schlecht, dass wir kein Foto für das Tagebuch gemacht haben. Zum Trost haben wir uns im nahe gelegenen Cafe eine heiße Schokolade gegönnt. Weiter ging es auf der Ringstraße Richtung Westen dem nächsten kleinen Ziel entgegen. Ein Flugzeugwrack liegt etwa 4 km von der Straße entfernt am weiten Kiesstrand. Nicht nur das wir das Wrack gefunden haben ( wir sind den anderen Spuren der Autos im Kies gefolgt), nein auch der Regen hörte für einen kurzen Moment auf vom Himmel zu fallen.
Weiter ging es bis zum Abzweig der 26 (F26), die uns ins Hochland führte. Über die F225 und F208 kamen wir dann nach einigen Furten in das bei den Islandtouristen (vor allem bei Wanderern und Radfahrern) so beliebten Gebiet Landmannalaugar an. Hier oben scheinen sich alle Arten von Islandreisenden die Klinke in die Hand zu geben. Hochlandbusse mit weniger mobilen Gästen, Superjeeps, Treckingveranstalter, Radfahrer und Touris mit ihrem eigenenAutos standen auf dem Parkplatz. Überall standen Treckingzelte und es schien als wäre hier gerade ein Basecamp für die Besteigung eines Achttausenders aufgebaut worden. Der Regen kam von allen Seiten und der Wind blies einem ins Gesicht. Bei schönem Wetter ist das Gebiet von Fotografen belagert. Hier liegen verschiedene Krater, Lavarten und Gesteine dicht beieinander. Im Sonnenlicht ein sehr farbreicher Kontrast. Aber eben nicht heute. So traten wir über den Weg den wir gekommen sind unsere Rückreise an. Ehrlich gesagt war hier auch ein wenig zu viel Trubel. Wie das erst bei gutem Wetter sein muss?
Auf der F225 hatten wir auf dem Hinweg den Abzweig zu einem Trail in Richtung dem Vulkan Hekla gesehen. Der Hekla gehört zu den aktivsten Vulkanen auf Island. Noch im Mai 2014 wurden Touristen gewarnt ihn zu besteigen weil die Magmakammern wohl sehr voll seien. Aktuell gab es aber keine Warnungen. Also fuhren wir los und waren gespannt wie weit wir kommen würden. Die anfänglich leichte Piste wurde immer steiler und enger. Zunächst war das aber auf dem sandigen Untergrund kein Problem. Mit der Untersetzung krabbelten wir immer höher. Dann wurde die Piste immer gröber und schließlich standen wir vor einer sehr steilen, mit groben Steinen und tiefen Querrinnen versehenen Auffahrt auf einen Bergkamm, an dem es links und rechts steil herunter ging. Hier war dann Schluss für uns. Wir drehten um und fuhren zufrieden zur F225 zurück.
Nach dem kleinen Abenteuer ging es dann über die Ringstraße weiter Richtung Westen wo wir über einen Abzweig auf die 305 unseren heutigen Schlafplatz bei Villingaholt gefunden haben.