Von Myrdal nach Flåm (zum ersten mal by Janik, weil mein Vater zu erschöpft war (-; )
Heute Morgen schliefen wir erst mal aus. Dann wurde gefrühstückt und los ging’s. Wir fuhren mit dem Auto nach Flåm, wo wir zusammen mit einer großen Touristenmeute in einen Zug stiegen der bei 5.5% Steigung und gefühlten 10 kmh die Panoramastrecke von Flåm (2m ü.Ms) bis nach Myrdal (866m ü.Ms) hinauf fuhr. Zwischendurch gab es einen feucht-fröhlichen Stop am Wasserfall Kjosfossen, wo das Wasser nach 93m freiem Fall kurz vor dem Bahnhof auf die Felsen klatscht und nebenbei Züge und Touristengruppen von unten bis oben durchnässt.Nach 5 Minuten ging es weiter durch Tunnel und die beeindruckende Landschaft. Als wir nach 60 Minuten oben ankamen, nahmen wir nicht wie 99,9% der anderen Touristen den Zug zurück, sondern wanderten fast 6 Stunden bis nach Flåm. Schon nach1 Minute begegneten wir dem Fluss der uns den ganzen Weg begleiten sollte. Als erstes ging es über Schotterwege steil und kurvig hinunter bis wir unseren ersten richtigen Stop machten. Bei diesem Stop an einem großen Wasserfall, der durch den Fluss entstanden war, konnte ich meinen Vater dazu überreden mir sein Objektiv zu leihen, damit ich bessere Fotos machen konnte. Wir gingen weiter und nach einer Weile machten wir einen Stop an einer Ziegenfarm, wo meine Eltern einen Kaffee mit Ziegenmilch tranken und ich mir ein Stück Ziegenkäse kaufte. 4,5km von 21km waren wir erst gelaufen. Unser Beschluss etwas schneller zu gehen wurde zunichte gemacht, als wir kurz nachdem wir die Farm verlassen hatten, der zugehörigen Ziegenherde begegneten, die sich auf dem Weg niedergelassen hatte. Inmitten der Ziegenherde sprang eine Ziege immer wieder hoch und ich wunderte mich. Als ich näher ging wurde ich Zeuge des packenden Kampfes zwischen dem gehörnten Böööh und dem hörnerlosen Möööh. Möööh hatte eigentlich keine Chance doch durch eine erfolgreiche Sprungkopfnuss brachte er seinen Gegner zum Taumeln.Sorgfältig darauf achtend, dass keine Ziege durchs Zauntor schlüpft gingen wir weiter. Unterwegs machten mein Vater und ich viele Aufnahmen der Landschaft und vom Fluss. Plötzlich tat Sich vor uns ein großer, sehr dunkler und nasser Durchgang auf. Nach 3 Stunden schmerzten die Füße schon und wir hatten erst 8km geschafft. Aber wir gaben nicht auf, auch als wir uns nach 4 Stunden wandern durch die wunderschöne Berglandschaft fragten, ob wir überhaupt noch Sohlen unter den Schuhen hatten. Es waren viele Radfahrer unterwegs, sodass wir immer wieder an den Wegrand gehen mussten, um sie vorbeizulassen. Irgendwann erreichten wir Lunden, dass bei einem Hochwasser im Oktober 2014 überschwemmt worden war. Ab jetzt ging es nur noch über Straße und Bürgersteig. Zwischendurch kamen wir noch an einer 1618 erbauten Holzkirche vorbei und dann mussten wir nur noch um den letzten Hügel rum.Endlich nach genau 5 Stunden und 45 Minuten und 21 km hatten wir den Myrdal-Flåm Wanderweg bezwungen.Wir gingen etwas Essen (unter anderem Rentierburger und Ökologische Tomatensuppe, ja das stand stand so auf der Speisekarte) und auf dem Campingplatz verschwand mein Vater mit einem „Mir tut alles weh“sofort im Zelt. Ich konnte ihn verstehen, zumindestens meine Füße hatten Verständnis für ihn.
Wow ich bin begeistert!
Und: Ich weiß schon, was aus Janik mal wird: Autor!
@Janik: Toll, wie Du geschrieben hast. Mit Humor, Esprit und Verve (na, Duden dabei?).
Super gemacht!
Hey Janik, klasse geschrieben. Ich habe deinen Artikel meinen Kollegen vorgelesen und die waren durchweg begeistert. Weiter so !!!
Bussi und LG
Meinen Glückwunsch und meine Hochachtung an euch. 21km in einem unbekannten Gelände in 5:45 ist eine tolle Leistung.