Autor: Janik
Heute morgen standen wir mal „früh“ auf. Das heißt viertel vor neun aufstehen und viertel nach neun frühstücken. Wir standen ein wenig unter Zeitdruck, obwohl wir die Karten für die Gletscherwanderung erst um viertel vor elf kaufen mussten. Nachdem wir unsere Karten hatten fuhren wir erstmal bis an den Gletschersee, wo wir unseren Gletscherführer trafen und unsere Ausrüßtung erhielten. Die Ausrüßtung bestand aus einem paar Spikes und einem Eispickel. In mehrere Kleidungsschichten gehüll, stiegen wir in ein Boot, das uns über den See brachte. Auf der anderen Seite angekommen, ging es noch nicht auf den Gletscher, sondern wir mussten unsere Ausrüßtung erst noch 20 min bis zum Gletscher schleppen. Unterwegs mussten wir noch eine Hängebrücke, die über dem tosenden Gletscherfluss hing überqueren. Wir kamen am Gletscherrand an, legten unsere Spikes an, wurden an einem Seil festgemacht und endlich gingen wir auf den Gletscherarm Nigardsbreen, der zum größten europäischen Festlandgletscher dem Jostedalsbreen gehört. Mit dem Pickel bewältigten wir den ersten Aufstieg. Schon nach 5 minuten mussten wir aus mir unbekannten Gründen stoppen, irgendjemand am Ende des Seils hatte Probleme. Dann ging es weiter durch die Eiswüste. Nach einer Weile standen wir auf einmal vor einer großen Spalte. Mit einem großen Schritt ging ich hinüber. Auf der anderen Seite angekommen versuchte ich hinauf auf die Eisfläche zu klettern, wurde aber vom Seil gebremst. Das Ende mit dem höheren Durchnittsalter brauchte etwas länger um über die Spalte zu kommen, also musste ich warten. Ich kletterte hinauf und sah, dass wir schon ganz schön weit gekommen waren. Dann ging es weiter und plötzlich war schon wieder Warten angesagt.Was war Passiert? Um es kurz zu machen, sind Gletscherwanderungen nichts für Claustrophoben.Wir gingen durch einen niedrigen Eistunnel und manche mussten aufgrund ihres Rucksacks krabbeln.Jetzt ging es über offenes Gelände Bergauf. Nur meine Spikes verhinderten, dass der Wind mich davontrug. Während des nächsten Stopps ( Mein Vater hatte seine Spikes verloren ) an einer großen Eiswand, fand ich eine angenehme Art mich auszuruhen. Ich rammte die Spikes in die Eiswand und lehnte mich auf der anderen Seite in eine Kuhle. Nach der Pause stapften wir weiter durch Schnee und Eis und gelangten nach eineinhalb Stunden am oberen Ende des Nigardsbreen an, wo es sehr windig war.Wir legten eine längere Pause ein und hatten einen schönen Ausblick auf den Gletschersee und das umliegende Tal. Es ging fast den gleichen Weg zurück. Wir gingen durch eine schmale Eisschlucht , die so glitschig war, dass man nicht stecken bleiben konnte. Ein letzter Abstieg mit dem Eispickel und wir waren nach mehr als 2 Stunden wieder unten angekommen. Wir gingen noch ein Stück über die Felsen ( Hierbei gaben die Spikes ein ohrenbetäubendes Quietschen von sich ) und dann durften wir unsere Außrüstung abgeben.Wir fuhren zurück zum Campingplatz und aßen Chilli Con Carne mit Maisbrotkruste aus dem Dutch Oven.
Gletscherwanderung wo wir unter 35° stöhnen: echt Cool.
[Neid] War ganz bestimmt eine aufregende Wanderung die man nicht alle Tage durchführen kann. [/Neid]
LG
Michael
Super Klasse dein Bericht, lieber Janik.
Toll erzählt und beschrieben.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass deine Reiseberichte etwas mehr „Pepp“ haben. :-)))
Bussi LG
Tolle Fotos!
Und ich weiß nicht, ob ich diese Wanderung geschafft hätte. Hohes Durchschnittsalter halt………………